Freitag, 5. Juni 2009

GIORNATA NERA PER L´ARIETE

GIORNATA NERA PER L´ARIETE (aka The Fifth Cord, Ein Schwarzer Tag Für Den Widder)

Italien 1971, Regie: Luigi Bazzoni

Erste Einstellung: Ein Tonbandgerät wird abgespielt und eine Stimme erzählt uns von der Lust am Töten. Kameraschwenk. Wir befinden uns in den letzten Zügen einer Silvesterparty. Es herrscht Aufbruchsstimmung. Alle Gäste gehen ihrer Wege, auch der alkoholkranke Journalist Andrea (Franco Nero), der nach einem kurzen Diskurs mit seiner Ex-Frau, sogleich sturzbetrunken ins Bett seiner Freundin fällt. Währenddessen wird einer der Gäste in einem Tunnel brutal überfallen und überlebt nur mit viel Glück. Nach und nach werden tödliche Anschläge auf die Gäste der Party verübt. Immer hinterlässt der Mörder den Finger eines schwarzen Handschuhs. Da Andrea das Bindeglied zwischen all den Morden scheint, rückt er immer mehr in den Fokus des ermittelnden Kommissars. Andrea beschließt auf eigene Faust zu ermitteln, um seine Unschuld zu beweisen...

Schlicht und einfach die Essenz des Giallo. Alle Klischees des Genres werden verwurstet. Die schwarzen Handschuhe, Messermorde, J&B und viel nackte Haut. Dabei geht Bazzoni nicht plump, wie manche seiner Zeitgenossen ans Werk, sondern gewinnt all dem eine künstlerische Seite ab. Vorzüglich versteht er es die Isolation des alkoholkranken Andrea bildlich darzustellen, wenn dieser verloren zwischen gigantischen Häuserschluchten, Nachforschungen anstellt. Überhaupt ist die Kameraführung gigantisch. Selten so einen ästhetisch fotografierten Film gesehen. Jeden Szene könnte man sich als Standbild gesehen, als Bild an der Wohnzimmerwand vorstellen.

Fazit: Referenzwerk auf einer Stufe mit Argento und Bavas besten Arbeiten. Wer das Wort "Giallo" in den Mund nimmt oder sich nur annähernd mit dem Genre beschäftigt, MUSS diesen Film gesehen haben. Punkt!


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